Tiemo Wölken (SPD) Quelle:© European Union 2023 / Foto: Alexis HAULOT

Ehrgeizige CO2-Ziele für LKW

Die Europäische Kommission gab ihre Pläne zu den CO2-Zielen bekannt und schlägt eine deutliche Verschärfung der Emissionsgrenzwerte für Nutzfahrzeuge vor, die auch andere Fahrzeugklassen betreffen sollen.

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(aktualisiert am 15. Februar 2023 12:30) Die EU-Kommission will die CO2-Ziele für Lastkraftwagen (LKW) deutlich verschärfen. Zudem sollen die CO2-Grenzwerte auch auf leichtere Nutzfahrzeuge von fünf Tonnen, sowie auf Busse im Nah- und Fernverkehr ausgeweitet werden.

Laut den vorgelegten Plänen muss bis 2030 der CO2-Ausstoß bei LKW um 45 Prozent gesenkt werden, bislang war vorgesehen, dass der Ausstoß bis dahin um 30 Prozent sinkt. Außerdem sollen die Fahrzeughersteller ab 2035 mit einer CO2-Reduktion von 65 Prozent rechnen und ab 2024 sollen die neuen LKW mindestens 90 Prozent weniger CO2 ausstoßen im Vergleich zu den Plänen von 2019.

Kein vollständiges Verbrennerverbot

Ein komplettes Aus für Verbrenner-LKW wurde von der EU-Kommission nicht vorgeschlagen. Emissionsfrei sollen jedoch neue Stadtbusse ab 2030 unterwegs sein.

Mit welchen Technologien die Hersteller die neuen CO2-Grenzwerte erreichen wollen, sollen sie selbst entscheiden. Anders sieht das bei Personenkraftwagen (PKW) und leichten Nutzfahrzeugen aus.

Ausgenommen von den verschärften Emissionsgrenzwerten

Nutzfahrzeuge die in Minen, der Land-, Forstwirtschaft oder der Müllabfuhr eingesetzt werden, sollen von den verschärften Emissionsgrenzwerten ausgenommen werden. Auch Polizei-, Kranken- und Feuerwehrwagen fallen unter diese Ausnahme.

Emissionsfrei sollen Lieferwagen sein

Das Europäische Parlament hat am 14. Februar für ein Verbrenner-Aus bei Lieferwagen und PKW gestimmt, demnach dürfen ab 2035 nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden die emissionsfrei sind. Zwischenziele für die Emissionsminderung bis 2030 wurden für PKW auf 55 Prozent und für Lieferwagen auf 50 Prozent festgelegt.

Für CO₂-freie Lieferwagen und PKW waren 340 Stimmen, 279 haben dagegen gestimmt und 21 Stimmen haben sich enthalten. Nun muss der EU-Ministerrat diese Entscheidung formell billigen.

Kritik seitens der Verbände

Acea der europäische Verband der Fahrzeughersteller und der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisieren die Pläne der Europäischen Kommission.

Die neuen CO2-Grenzwerte seien nicht mit den erst im Oktober veröffentlichten Vorschlägen der EU-Kommission zu einer neuen Euro 7 Abgasnorm abgestimmt worden.

Zudem zeigen sich beide Verbände skeptisch gegenüber dem Aufbau der entsprechenden Lade- und Tank-Infrastruktur für LKW, die essenziell ist, um die Ziele erreichen zu können.

Damit ehrgeizige Ziele auch tatsächlich erreicht werden können, ist – neben einem ausreichenden Angebot von Fahrzeugen, zu dem wir uns verpflichten – vor allem ein ausreichend dichtes Netz von Elektrolade- und Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge in ganz Europa notwendige Voraussetzung. Das ist aktuell noch nicht einmal annähernd vorhanden“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.

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