Wie der Gesamtbetriebsrat am 31. Juli 2025 mitteilte, wurde ein umfassender Zukunftstarifvertrag mit der IG Metall abgeschlossen. Ein Sprecher von Daimler Truck in Leinfelden-Echterdingen bestätigte den Abschluss auf Anfrage der dpa, ohne Details zu nennen. Der Vertrag betrifft alle wesentlichen Produktionsstandorte des Konzerns in Deutschland: Berlin, Kassel, Mannheim, Wörth, Gaggenau und Leinfelden-Echterdingen.
Laut Gesamtbetriebsratsvorsitzendem Michael Brecht enthält der Vertrag die sogenannte „Zukunftssicherung 2035“, die betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2034 ausschließt. Zudem werden die Standorte mit sogenannten „Zielbildern“ für zukünftige Produkte weiterentwickelt.
Der Vertrag sorgt für mehr Verbindlichkeit und gewährt den Beschäftigten mehr Durchsetzungsrechte als eine Betriebsvereinbarung“, so Brecht.
Strukturwandel statt Personalabbau
Daimler Truck hatte auf seinem Kapitalmarkttag Anfang Juli 2025 angekündigt, im Rahmen des Sparprogramms „Cost Down Europe“ rund 5.000 Stellen in Deutschland abbauen zu wollen. Ziel des Programms ist es, die wiederkehrenden Kosten der schwächelnden Mercedes-Benz-LKW-Sparte in Europa bis 2030 um über eine Milliarde Euro zu senken.
Laut Brecht wurde zwar eine Steigerung der Effizienz vereinbart, jedoch kein automatischer Stellenabbau:
Sparen allein ist keine Strategie. Auch wir wollen ein wettbewerbsfähiges Unternehmen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Steigerung der Effizienz“, sagte er.
Die Erwartung an den Vorstand sei klar: „Wir brauchen bei Mercedes-Benz Trucks gute Produkte und müssen Marktanteile zurückgewinnen.“
IG Metall: „Verlässliche Perspektiven in unsicheren Zeiten“
Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, sprach von einem „dringend notwendigen Schritt“. Sie sagte:
Die Diskussionen der vergangenen Wochen haben deutlich gemacht: Wir brauchen die Sicherheit eines Tarifvertrags – für eine gute Zukunft der deutschen Standorte.
Der Vertrag beinhalte auch einen Transformationsfonds sowie einen Infrastrukturfonds für werksnahe Verbesserungen, hieß es in der Mitteilung der IG Metall weiter.
Zusätzlich wurde eine „Gesamtbetriebsvereinbarung zur Unterstützung einer beruflichen Neuorientierung“ aufgenommen, die unter anderem eine Orientierungsplattform, Mitbestimmungsrechte und ein transparentes Besetzungsverfahren für freie Stellen im Unternehmen vorsieht.
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