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Der internationale Straßentransport ist auf Osteuropa angewiesen!

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29.08.2018

Der Fahrermangel ist mittlerweile zum zentralen Problem der Logistik geworden. Fehlende Berufskraftfahrer bremsen die Fahrleistung der Lkws aus, mindern die Wirtschaftlichkeit der Unternehmen und können sogar zu Versorgungsengpässen führen. Speditionen und Transportunternehmen gehen an Ihre Grenzen um neue Fahrer für sich zu werben. Jedoch reicht alleine eine höhere Vergütung längst nicht mehr aus, um neue Mitarbeiter zu finden.

Laut der Bundesregierung stehen 20% der Lkws wegen fehlender Arbeitskraft leer. Die Nachfrage nach Güterverkehr steigt jedoch stetig und wird auch die nächsten Jahre diesen Trend verfolgen.

Die osteuropäischen Unternehmen dominieren den internationalen Straßentransport

Auf den europäischen Straßen fahren immer mehr Osteuropäische Lkws. Der Anteil der deutschen Fahrer sinkt das zehnte Jahr in Folge. Die Fahrerleistung der deutschen Lkws ist zwar um knapp 0,4% gestiegen, ist jedoch nur ein Bruchteil des Wachstums der ausländischen Lkws. Deren Präsenz ist nämlich um stolze 7,7% gestiegen und wird im größten Teile von polnischen, tschechischen und rumänischen Lkws vertreten.

Der verzicht auf Frachtführer aus dem Ausland ist mittlerweile für Westeuropa und vor allem Deutschland undenkbar. Die größte Anzahl an Frachtführern gibt es unbestritten in Osteuropa, sie sind bereit mehr kilometer absolvieren als der rest und sind deshalb auch Supermächte im internationalen Straßentransport. Diesen Aspekt unterstreicht Pawel Tronina, Experte aus der Transport-und Logistikbranche und Geschäftsführer von Trans.eu GmbH:

Westeuropa, insbesondere Deutschland, ist seit einigen Jahren auf die Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Transportunternehmen angewiesen.
Wir sprechen vor allem von Transportunternehmen aus Polen, aber auch aus Tschechien, der Slowakei, Litauen und der Ukraine. Die Daten zeigen, dass bereits mehr als die Hälfte des internationalen Güterverkehrs durch östliche Unternehmen transportiert wird, und die Hälfte davon von Unternehmen aus Polen.
Östliche Unternehmen operieren nicht nur im internationalen Verkehr, sondern werden zunehmend in nationalen Transporten eingesetzt. Auch die kurzen Strecken werden zunehmend von osteuropäischen Unternehmen durchführt, wenn es keine  Alternative vor Ort gibt.

Westeuropa kann den Transport langfristig nicht mit eigenen Kräften stemmen. Schon jetzt ist das der Fall, dass Unternehmen das Potenzial, dass der Markt und Kosum bietet, nicht ausschöpfen können. Jeder fünfte Lkw Deutschland  steht durch den Fahrermangel leer.

Es ist sehr wichtig, dass sich Westeuropa auf die Transportunternehmen aus dem Osten öffnet und sie nicht mehr blockiert. Der allgegenwärtige Fahrermangel unterstreicht die Bedeutung von Frachtführern aus dem Osten weil es in diesen Ländern die meisten gibt. Sie konkurrieren auf dem europäischen Markt nicht nur mit dem Preis, sondern mit modernster Flotte, innovativen Telematiksystemen und mit voller Professionalität in der Ausführung. Das betrifft auch Nischen- und Spezialaufträgen, wie z.B. Großraumtransporte, Kühler oder Chemie-Tankwagen.

 

 

Gastbeitrag von Anna Palluch, Marketing Manager der Trans.eu GmbH.

Foto: Flickr.com

 

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