Ab dem 17. März 2026 weitet Polen das verpflichtende SENT-System auf den Transport von Bekleidung und Schuhen aus.
Erweiterter Geltungsbereich
Die neuen Vorgaben gelten für Importe nach Polen, sowohl aus EU-Ländern als auch aus Drittstaaten. Erfasst werden unter anderem:
- Bekleidung und Accessoires (gestrickt und nicht gestrickt), wenn das Bruttogewicht der Sendung über 10 kg liegt
- gebrauchte Kleidung über 10 kg
- Schuhe (ohne Einzelteile), wenn die Sendung mehr als 20 Stück umfasst
- gemischte Sendungen von Bekleidung und Schuhen, sobald das Gesamtgewicht über 10 kg liegt
Jeder Straßentransport dieser Waren muss künftig im SENT-System registriert werden.
Konsequenzen für Frachtführer
Für Transportunternehmen bedeutet das:
- SENT-Registrierungsnummer vom Auftraggeber übernehmen
- Eingabe eigener Transportdaten ins System
- Aktivierung eines GPS-Trackers während der gesamten Fahrt
- Bestätigung der Lieferung nach Abschluss des Transports
Besonders kritisch: Schon kleine formale Fehler können teuer werden. Es drohen Strafen in Höhe von 46 Prozent des Warenwerts, mindestens jedoch 20.000 PLN (rund 4.600 Euro).
Kritik aus der Branche
Polnische Arbeitgeberverbände warnen, dass die neuen Vorschriften vor allem seriöse Unternehmen belasten, während sie gegen illegale Marktteilnehmer kaum Wirkung entfalten. Besonders kleinere Betriebe seien nicht in der Lage, die geforderten IT- und Tracking-Systeme kurzfristig umzusetzen.
Begründung der Regierung
Das polnische Finanzministerium verweist auf den Kampf gegen Schwarzmarkt und Produktfälschungen. Mehrfach seien an den Grenzen Lieferungen von gefälschter Kleidung und Schuhen im Millionenwert sichergestellt worden. Ziel sei es, das Steuersystem abzusichern und den Binnenmarkt zu schützen.