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Österreich fordert strengere Kontrollen der Kabotagebestimmungen

Die Transportkosten in Österreich sind seit Jahresbeginn deutlich gestiegen, was auf den Dieselpreis zurückzuführen ist. Jetzt befürchtet die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) steigende Wettbewerbsnachteile der heimischen Transporteure und fordert daher strengere Kontrollen der Kabotagebestimmungen, um sie bestmöglich zu schützen.

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Der Dieselpreis ist in Österreich um 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was Einfluss auf die Transportkosten hat. Die Österreichische Wirtschaftskammer (WKO) berichtet, dass die Transportkosten laut Transportkostenindex von Januar bis Juni 2022 um mehr als zehn Prozent gestiegen seien. In einigen Geschäftsbereichen lägen die Steigerungen noch deutlich höher.

In Anbetracht der explodierenden Energiekosten appellierte Markus Fischer, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung, an die Transportunternehmer, die kontinuierlich steigenden Kosten im Auge zu behalten.

Im Besonderen trifft die Transporteure die Entwicklung des Dieselpreises, zumal Treibstoffkosten einen wesentlichen Anteil der betriebswirtschaftlichen Gesamtkosten ausmachen“, so Fischer.

Zu spüren seien die Preissteigerungen aber nicht nur beim Treibstoff, sondern beispielsweise auch bei Fahrzeuganschaffungen oder bei Verschleißteilen.

Strenge Kontrolle der Kabotagebestimmungen nötig

In Österreichs Nachbarländern variiert der Preis pro Liter Diesel deutlich. In Deutschland wurde mit 1. Juni die Energiesteuer auf Kraftstoffe gesenkt. Diese Steuersenkung gilt bis 31. August. In Kroatien wurden die Spritpreise gedeckelt, ein Liter Diesel kostet maximal 13,08 Kuna (1,74 Euro). Genauso ist es auch in Slowenien, hier wurden die Spritpreise bereits im Mai eingefriert. Laut einer aktuellen Mitteilung des slowenischen Wirtschaftsministeriums kostet ein Liter Diesel abseits der Autobahnen 1,70 Euro. In Ungarn wurde bereits im November 2021 ein Spritpreisdeckel eingeführt. Ein Liter Treibstoff kostet maximal 480 Forint, das sind umgerechnet rund 1,30 Euro.

Daher fordert Fachverbandsobmann Markus Fischer strenge Kontrollen der Kabotagebestimmungen, um die heimischen Transporteure bestmöglich zu schützen.

Wenn ausländische Mittbewerber in Nachbarländern billig tanken und dann in Österreich Transporte durchführen, ist das eine zusätzliche Wettbewerbsverzerrung. Deshalb sind strenge Kabotage-Kontrollen nötig“, so Fischer.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Transport und Logistik

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