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Polen: Frachtführer starten Protest-Aktion an Grenzübergängen

In Kürze beginnt eine Streik-Aktion der Frächter, die von den Zuständen an der Grenze zur Ukraine die Nase voll haben. Die polnischen Unternehmer beklagen, dass ihre LKW bis zu 17 Tage lang an der Grenze festsitzen.

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Der Protest sollte ursprünglich heute, am 3. November beginnen, aber schließlich einigte man sich auf den 6. November, Montag um 12 Uhr.

Die Grenzübergänge zur Ukraine in Korczowa, Dorohusk und Hrebenne sollen blockiert werden. Das Redaktionsteam von trans.iNFO hat sich bei den Stadtverwaltungen von Dorohusk und Radymno (Woiwodschaft Unterkarpaten) vergewissert, dass sie die Protest-Anmeldungen erhalten haben und die Genehmigung für den geplanten Protest erteilt wurde. Die Polizeikräfte bereiten sich bereits darauf vor, den Verlauf der Protest-Aktion zu überwachen.

Insgesamt könnten nach Schätzungen der Veranstalter mehr als 200 Personen an den drei Grenzübergängen protestieren. Erwartet werden auch Sattelschlepper vor Ort.

Frachtführer werden pro Stunde einen LKW passieren lassen, wobei die Durchfahrt von humanitären Konvois, militärischer Hilfe und Fahrzeugen mit leicht verderblichen Lebensmitteln nicht behindert werden soll.

Von der Gemeindeverwaltung Dorohusk haben wir erfahren, dass der Protest voraussichtlich bis zum 3. Dezember andauern wird. Die Initiatoren, bei denen es sich um „natürliche Personen” handelt, sind Berichten zufolge entschlossen, den Protest nicht vor Ablauf der Frist zu beenden, da sie bei früheren Aktionen dieser Art große Zugeständnisse gemacht haben, ohne letztendlich zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

Die protestierenden Frachtführer fordern nach Kenntnis der Vertreter der genannten Behörde in erster Linie die Wiedererteilung von Transportgenehmigungen für Personen aus der Ukraine. Sie kritisieren auch das dortige elektronische Warteschleifensystem, das nicht richtig funktioniert, was z. B. dazu führt, dass ein polnischer Frachtführer sich zwar für einen bestimmten Tag anmeldet, aber nach einiger Zeit aus der Warteschlange herausfällt und den Vorgang erneut durchführen muss.

Kritik vonseiten der Ukraine

Von Seiten der Ukraine wird der Protest kritisiert.

Wir sind empört und glauben, dass es sich um illegale Aktionen handelt. Am Ende des Jahres, wenn ein hohes Frachtaufkommen besteht und wir Export-Import-Vorgänge abschließen müssen, wollen sie drei von vier Frachtübergängen blockieren. Wir verstehen das nicht”, erklärte Volodymyr Balin, Leiter von AsMAP Ukraine, gegenüber trans.iNFO.

„Die Vorgehensweise unserer polnischen Kollegen überrascht mich. Sie erwähnen die schwache Arbeitslesitung der Zoll- und Grenzschutzbeamten nicht”, fügte er hinzu.

Mitarbeit: Hanna Skrypal


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