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Litauische Speditionen gründen aufgrund der Rückkehrpflicht für LKW vermehrt Niederlassungen in anderen Ländern

Neun von zehn litauischen Unternehmen sehen sich derzeit mit erhöhten Kosten aufgrund der Rückkehrpflicht für LKW an die Betriebsstätte konfrontiert. Um die Kosten zu senken, melden litauische Speditionen ihre LKW in anderen EU-Ländern an. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von der litauischen Organisation International Transport and Logistics Alliance (TTLA) im März dieses Jahres durchgeführt wurde.

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Mehr als ein Drittel der befragten litauischen Spediteure gaben an, dass ihre Betriebskosten aufgrund der im Rahmen des Mobilitätspakets verpflichtenden Rückkehrpflicht für LKW um bis zu 15 Prozent gestiegen sind. Mehr als die Hälfte gab an, dass die Kosten sogar signifikant gestiegen sind.

Um den Kostenanstieg zu kompensieren, haben litauische Transport- und Speditionsunternehmen Niederlassungen in EU-Ländern eröffnet. Die Umfrage ergab, dass litauische Spediteure 8.300 neue LKW in anderen EU-Ländern angemeldet haben- vor allem in Polen und Deutschland.

Laut TTLA sind aufgrund der Rückkehrpflicht für LKW die Kapazitäten eingeschränkt.  Um die Frachtkapazität aufrechtzuerhalten, müssen die Unternehmen daher mehr neue Zugmaschinen kaufen. Nach Angaben der TTLA sehen sich 80 Prozent der Unternehmen aufgrund der neuen Vorschriften des Mobilitätspakets mit einem zusätzlichen Bedarf für Fahrzeuge konfrontiert.

Alle Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, gaben an, dass sie aufgrund der neuen Verpflichtungen mit einem zusätzlichen Mangel an Fahrern zu kämpfen. Nach Angaben der Internationalen Straßentransport-Union IRU hat Ende 2022 die Zahl der unbesetzten Stellen für Fahrer in der EU 500.000 erreicht, heißt es in einer Pressemitteilung der TTLA.

Andererseits haben nach Angaben des litauischen Spediteurverbands „Linava”  im Jahr 2022 mehr als 800 litauische Transport- und Logistikunternehmen ihre Tätigkeit im Ausland fortgesetzt. Neben Polen und Deutschland wählen litauischen Spediteure auch die Niederlande und Dänemark als Standorte für ihre Geschäfte. Allein in Polen gibt es bereits rund 700 Niederlassungen litauischer Firmen und 7.000 registrierte Zugmaschinen.

 

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