Foto: Scania

Zwei LKW-Hersteller der Traton Group mit unterschiedlichen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2024

Die beiden führenden Nutzfahrzeughersteller der Traton Group - Scania und MAN haben ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgestellt und zeigen dabei teils unterschiedliche Entwicklungen. Ein Überblick über die aktuellen Geschäftsergebnisse und strategischen Ausrichtungen der beiden Unternehmen.

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Die beiden Nutzfahrzeughersteller Scania und MAN haben ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgelegt – mit teils gegensätzlichen Entwicklungen. Während Scania ein Rekordergebnis erzielte und seinen Absatz steigern konnte, musste MAN einen deutlichen Rückgang bei Absatz und Umsatz verkraften, hielt aber seine operative Marge stabil. 

Scania: Wachstum trotz Herausforderungen

Scania hat Eigenangaben zufolge im Jahr 2024 seine Verkaufszahlen und Erträge auf neue Höchststände gesteigert. 

Erstmals überschritt der Nutzfahrzeughersteller die Marke von 100.000 ausgelieferten Fahrzeugen. Der Umsatz stieg im Jahr 2024 um 6 Prozent auf 216,1 Mrd. SEK (2023: 204,1 Mrd. SEK) und die Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge um 6 Prozent auf 102.069 Einheiten.

Das operative Ergebnis verbesserte sich auf 30,4 Mrd. SEK, was einer Marge von 14,1 Prozent entspricht. Besonders positiv entwickelte sich der europäische Markt – getrieben durch die erfolgreiche Super-Antriebsstrang-Technologie, wo Scania seine Marktanteile auf 17,8 Prozent (+2 %) ausbauen konnte. In Lateinamerika stieg der Marktanteil von Scania auf 17,3 Prozent und die Nachfrage blieb stark, insbesondere in Brasilien, heißt es vonseiten des Herstellers.

Allerdings ging der Auftragseingang um 4 Prozent zurück auf 81.012 Einheiten, was auf eine vorsichtigere Marktentwicklung hinweist. Im Bereich der Zero Emission Vehicles (ZEVs) lieferte Scania 266 Fahrzeuge aus, ein noch geringer, aber wachsender Anteil im Vergleich zum Vorjahr (2023: 246 Einheiten).

Um weiter zu wachsen, investierte Scania verstärkt in Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau seines neuen Industriehubs in China. Zudem setzte das Unternehmen seine Dekarbonisierungsstrategie konsequent fort und reduzierte seine betrieblichen CO₂-Emissionen um 47 Prozent, was den Hersteller auf Kurs bringt, sein Ziel für 2025 einer Reduzierung der Scope-1- und 2-Emissionen um 50 Prozent zu übertreffen.

MAN: Starker Absatzrückgang bei LKW

MAN musste 2024 einen stärkeren Rückgang beim LKW-Absatz hinnehmen. Mit 63.655 LKW ging dieser um 24 Prozent stark zurück (2023: 83.703 Einheiten). 

Während der LKW-Absatz schwächelte, konnte MAN mit seinem Van-Geschäft (TGE) einen neuen Absatzrekord erzielen. Mit rund 27.670 ausgelieferten Einheiten erreichte das Unternehmen hier ein Plus von 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 26.627 Einheiten).

Trotz eines erheblichen Volumenrückgangs beim Truck haben wir unser Ergebnis aus dem Vorjahr bestätigt. Das ist ein bemerkenswerter Erfolg, der zeigt, dass wir unsere Widerstandsfähigkeit als Unternehmen erheblich verbessert haben“, so MAN-Finanzvorständin Inka Koljonen.

CEO Alexander Vlaskamp sieht daher erste Zeichen einer Markterholung und kündigte die schrittweise Beendigung der Kurzarbeit an deutschen Standorten an.

Der Auftragseingang im Truck hat sich in den letzten Monaten 2024 und zu Beginn 2025 leicht, aber dennoch stetig verbessert. Auch wenn wir noch nicht von einem klaren Turnaround insbesondere in Deutschland sprechen können, gehen wir aktuell insgesamt von einer weiteren leichten Belebung der Nachfrage im Verlauf des Jahres aus”, fasst Vlaskamp zusammen.

Parallel treibt MAN die Elektromobilität voran: 2025 startet in München die Serienproduktion des eTrucks, in Nürnberg beginnt die Batterieproduktion, und das Logistikzentrum in Salzgitter wird für E-Mobilitäts-Ersatzteile ausgebaut. Zudem baut MAN sein Ladenetzwerk sukzessiv aus und investiert in neue Technologien wie autonomes Fahren und Wasserstoffantriebe.

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