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Studie: Schienengüterverkehr ist effizienter als E-LKW

Eine Studie vom Land Tirol zum Transit-Verkehr zeigt, dass der Schienengüterverkehr schon jetzt doppelt so energieeffizient ist wie alternative LKW-Antriebe.

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Die 2022 vom Land Tirol in Auftrag gegebene Studie vergleicht den Endenergieeinsatz und die Treibhausgasemissionen des Straßen- und Schienentransitverkehrs auf der Inntal- und Brennerautobahn von Kufstein über Innsbruck bis zur Staatsgrenze am Brenner. Alternative Antriebsarten sowie der theoretische Einsatz von LKW mit Strom-Oberleitungen wurden mit einbezogen.  Die Studie berücksichtigt neben Diesel-LKW auch LNG, Wasserstoff und Elektro-Antriebe.

Schiene schlägt die Straße um ein Vielfaches

Die Ergebnisse zeigen, dass pro transportierter Tonne auf einem Kilometer bei einer Verlagerung auf die Schiene gegenüber einem Diesel-LKW 72 Prozent weniger Energie benötigt wird.

Nach Fertigstellung des Brenner Basistunnels (BBT) – und damit einem Schienentransport ohne Bergstrecke – sind sogar 81 Prozent Einsparung möglich.

Bei Betrachtung des Endenergiebedarfs zum Transport der Güter zeigt sich, dass mit der bestehenden Schieneninfrastruktur ein enormes Einsparungspotenzial besteht.

brenner lkw transit

Werden auf der Straße mit Diesel-LKW 0,19 Kilowattstunden für den Transport einer Tonne Waren pro Kilometer benötigt, sind es auf der bestehenden Schienenstrecke nur rund 0,05 Kilowattstunden.

Energie-Einsparungspotenzial verschiedener LKW-Antriebsarten

Beim Vergleich der unterschiedlichen LKW-Antriebsarten, die den Diesel-LKW auf der Straße ersetzen können, so schneiden batteriebasierte Antriebe oder der Einsatz von Oberleitungs-LKW am besten und LNG-LKW am schlechtesten ab.

Würde man alle Güter auf der Straße mit E-LKW transportieren, könnten immerhin 35 Prozent des Endenergiebedarfs eingespart werden, wobei die Schiene selbst im Vergleich zu E-LKW ein mehr als doppelt so hohes Einsparungspotenzial hat.

Würden zehn Prozent der Diesel-LKW auf die bestehende Brennerbahn verlagert werden, könnte so viel Energie gespart werden, wie rund 11.000 Haushalte in Tirol in einem Jahr verbrauchen. Durch den Wegfall der Steigung erhöht sich diese Einsparung mit dem Brenner Basistunnel auf fast 12.500 Haushalte“, sieht Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler großes Einsparungs- und Effizienzpotenzial.

Das Thema Energiewende im Verkehrssektor ist für den gesamten Alpenraum von Bedeutung und die Studie könne als Grundlage für weitere Projekte dienen.

Es ist davon auszugehen, dass entlang des gesamten Brenner-Korridors, also auch in Bayern und Südtirol, ähnliche Einsparungspotenziale bestehen, so Landesrat René Zumtobel.

Die Studie zeigt, dass flachere Abschnitte auf Bahnstrecken weitere wesentliche Verbesserung bringen. Das sei ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig und effizient der Schienenausbau ist.

“Mit Blick auf die Zulaufstrecken in Bayern zeigt sich, dass diese ehestmöglich realisiert werden müssen, um das volle Potenzial des Brennerbasistunnels nutzen zu können“, so Zumtobel abschließend.

>>> Die gesamte Studie steht als Download zur Verfügung. <<<

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