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Foto: Wielton Group

Trailerhersteller Wielton zieht nach schwierigem ersten Quartal Bilanz

Die Wielton-Gruppe hat aufgrund des deutlichen Umsatzrückgangs im Auflieger- und Anhängermarkt im ersten Quartal 2024 ein schlechteres Ergebnis als vor einem Jahr erzielt. Der polnische Hersteller aus Wielun intensiviert daher seine Vertriebsaktivitäten und senkt die operativen Kosten.

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Im ersten Quartal 2024 sah sich die gesamte Branche auf dem europäischen Markt mit einem Marktrückgang von rund 24 Prozent (im Vergleich zum Vorjahr) konfrontiert, womit sich der Abwärtstrend des zweiten Halbjahres 2023 fortsetzte”, so Paweł Szataniak, CEO der Wielton-Gruppe.

Trotz des seit mehreren Monaten andauernden Abschwungs ist der Chef des an der Warschauer Börse notierten Unternehmens davon überzeugt, dass die Erfahrung und die proaktive Reaktion auf Veränderungen es dem Unternehmen ermöglichen werden, den Abschwung ohne größere Beeinträchtigungen zu überstehen. Die finanzielle Sicherheit der Gruppe habe weiterhin Priorität, sagte der Wielton-Chef.

Im Hinblick auf die Finanzen von Wielton fällt vor allem der Nettoverlust von 17,9 Millionen Polnische Zloty (PLN) auf, den die Gruppe nach dem ersten Quartal ausweist. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor hatte der Trailerhersteller noch einen Gewinn von 12,8 Millionen PLN erwirtschaftet. Darüber hinaus schrumpfte auch der Umsatz der Gruppe und erreichte 548,3 Millionen PLN, was einem Rückgang von 35,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Grund für diese Ergebnisse ist der schwächere Absatz der von der Gruppe hergestellten Einheiten. Der konsolidierte Absatz belief sich auf 3.668 Einheiten, was einem Rückgang von 30,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz der offensichtlich schwächeren Leistung in diesem Bereich und der komplexen Marktsituation, die sich aus der Abkühlung der Nachfrage nach Anhängern und Sattelanhängern ergibt, konnte Wielton seine Positionen auf den meisten europäischen Schlüsselmärkten im ersten Quartal behaupten.

Auf dem polnischen Inlandsmarkt, der in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 um 30,2 Prozent schrumpfte, betrugen die Anteile von der Wielton Töchter Langendorf und Wielton GmbH zusammen 12,9 Prozent. Insgesamt wurden 628 Fahrzeuge dieser Marken zugelassen, was Platz zwei auf dem Markt bedeutet. Trotzdem sank der Absatz der Wielton-Gruppe in Polen um 25 Prozent auf 912 Einheiten. Dies entsprach einem Umsatz von 125,2 Millionen PLN, mehr als 33 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2023.

Geschäftszahlen der Wielton-Töchter in Europa

Auf dem deutschen Markt, der ebenfalls um mehr als 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging, konnte die Gruppe dagegen mit einem Anteil von 2,1 Prozent ihren siebten Platz sichern. Die Langendorf und Wielton GmbH verkaufte 312 Fahrzeuge (17 Prozent weniger als im Vorjahr) und erzielte damit einen Umsatz in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr von 63,8 Millionen PLN, was umgerechnet nach aktuellem Währungskurs knapp 15 Millionen Euro sind, im Vorjahr lag der Umsatz bei 63,2 Millionen PLN.

In Frankreich, wo der Markt ebenfalls um mehr als 17 Prozent zurückging, behielt die Wielton-Tochter Fruehauf ihren ersten Platz (Anteil von 16,3 Prozent). Von Januar bis Ende März 2024 verkaufte die Wielton-Gruppe in Frankreich 689 Fahrzeuge (38 Prozent weniger als im Vorjahr). Damit wurde ein Umsatz von 107,2 Millionen PLN erzielt, mehr als 39 Prozent weniger als im Vorjahr (176,4 Millionen PLN). Darüber hinaus hat Fruehauf, das zu Wielton gehört, im Berichtszeitraum neue Produkte eingeführt. Unter anderem: das elektrische Schiebedach (Top Slide), das Safe-Control-System für Sattelauflieger und die Telematik- und TPMS-Lösungen Aberg Connect. Letztere wurden übrigens Anfang des Jahres als Teil des Standardangebots eingeführt.

Bessere Geschäftslage in Italien und Spanien

Die Geschäftslage von Wielton in Italien und Spanien war etwas besser. Auf dem italienischen Markt rückten Viberti und Fruehauf mit Anteilen von 8,9 Prozent auf den vierten Platz vor, während der Gesamtmarkt für Sattelauflieger im Land um fast 26 Prozent zurückging. Leider war der Absatz in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 trotz der besseren Platzierung schlechter als im Vorjahr – 205 Einheiten gegenüber 257 Fahrzeugen vor einem Jahr. Dies führte auch zu einem Umsatzrückgang von 28,2 Prozent auf 28,5 Millionen PLN.

In Spanien hingegen stieg das Unternehmen Guillén, das sich im Besitz von Wielton befindet, nach dem ersten Quartal auf Platz 9 des Marktes auf (mit einem Anteil von 2,3 Prozent). Interessanterweise verzeichnete der Markt in diesem Land einen leichten Anstieg von 3,4 Prozent, was im Gegensatz zu den zuvor genannten Werten steht. Dies wirkte sich jedoch nicht positiv auf die Leistung des Herstellers aus. In diesem Zeitraum sank der Absatz um fast 17 Prozent auf 94 Einheiten (im Vergleich zu 113 Einheiten im Vorjahr) und der Umsatz schrumpfte um 32,6 Prozent auf 12,4 Millionen PLN. Wielton rühmt sich jedoch, in Spanien ein neues Unternehmen, G-Rental, gegründet zu haben, das für die Vermietung von Anhängern und Sattelaufliegern der Marke Guillén in Spanien zuständig ist.

Auch im Vereinigten Königreich verzeichnete die Wielton-Gruppe geringere Umsätze und Zulassungen. Aufgrund des fehlenden Zugangs zu den Zulassungsdaten im Vereinigten Königreich lässt sich das Ausmaß der Rückgänge auf dem britischen Markt derzeit jedoch nicht vollständig abschätzen.


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