Die Dachser Niederlassung in Bad Salzuflen testete ihren E-LKW Renault Trucks E-Tech D, der im täglichen Verteilerverkehr rund um den Standort eingesetzt wird, im Fernverkehr.
Drei Tage und über 2.000 Kilometer
Der batterieelektrische Truck mit einer Reichweite von etwa 300 Kilometern fuhr von Deutschland nach Ungarn. Es handelte sich um einen Transport für wohltätige Zwecke – “per LKW Möbel nach Ungarn gefahren werden – 2.100 Kilometer hin und zurück” hieß es vor dem Start.
Matthias Syrbe, Disponent bei Dachser und einer der beiden Fahrer, erklärt in einem Interview, wie die Vorbereitungen verliefen.
Die größte Herausforderung war es, für die Strecke Ladestationen mit ausreichend Ladekapazität zu finden, die auch von Lkw angefahren werden können. Dafür nutzten wir verschiedene Apps. So haben wir die Route und Lademöglichkeiten vorab genau geplant. Die Ladestationen sollten dabei direkt an der Autobahn liegen, um nicht unnötig Zeit zu verlieren. Und natürlich mussten wir uns im Vorfeld auch mit dem Fahrzeug vertraut machen und uns genau über Reichweite und Ladezeit der Akkus informieren“, berichtet Matthias Syrbe.
Ging der Plan mit den Ladestationen auf?
In der Praxis stellte sich heraus, dass die im Vorfeld eingeholten Informationen über die Ladestationen fehlerhaft waren, so dass der Plan nicht ganz aufging und Änderungen an der Strecke vorgenommen werden mussten.
Insgesamt neun Mal mussten wir unterwegs nachladen, und die größte Herausforderung war es, die Ladestationen tatsächlich anzufahren. Viele als LKW-tauglich beschriebene Ladesäulen waren es in Wirklichkeit gar nicht. Am Ladepunkt war es in der Regel sehr eng, und wir mussten häufig PKW-Parkplätze belegen, um überhaupt laden zu können”, erklärt Syrbe.
Wie hat sich der E-LKW geschlagen?
Das Fahrzeug meisterte die Strecke auf der Hinfahrt ohne Probleme. Auf der Rückfahrt erschien eine Fehlermeldung vom Bordcomputer, die sich aber wieder von selbst erledigte. Der Truck lief einwandfrei und stets mit voller Leistung, berichtet Syrbe.
Insgesamt legte der LKW eine Strecke von 2.200 Kilometern zurück und verbrauchte dabei 1.690 kWh Strom. Das entspricht einer Einsparung von rund 1,1 Tonnen CO2 im Vergleich zu einem modernen Diesel- LKW, fasst Dachser die Strecke zusammen.
Lesen Sie auch:
Strategische Planung der Ladeinfrastruktur: Der Schlüssel zur Transformation des Elektrotransports