Über ein Jahr hinweg war die Fahrzeugkombination EcoDuo zwischen Wolfsburg, Lehrte und Barcelona im Einsatz. Das Projektkonsortium aus VDA, Schmitz Cargobull, Sesé, Kombiverkehr, Volkswagen Konzernlogistik und TÜV Rheinland bescheinigt dem Konzept nun Praxistauglichkeit.
Der EcoDuo besteht aus zwei Standard-Sattelaufliegern, die über einen Dolly verbunden und von einer Zugmaschine gezogen werden. Mit 31,70 Metern Länge und und einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen (44 Tonnen im Kombinierten Verkehr) erfüllt die Kombination alle technischen Vorgaben. Ihr Vorteil: Im Gegensatz zu bisherigen Lang-LKW lässt sich das Gespann problemlos in den Kombinierten Verkehr integrieren, da beide Auflieger Standardmaße haben und auf die Schiene verladen werden können.

Quelle: VDA
Mehr Volumen, weniger Fahrten
Das Konzept verspricht gleich mehrere Vorteile: mehr Transportvolumen pro Fahrt, weniger Emissionen, weniger Fahrten und eine Entlastung beim Fahrermangel. Besonders geeignet sei der EcoDuo für Volumentransporte wie Textilien, Autoteile oder Paketgüter.
„Die Ergebnisse des Pilotprojekts belegen eindrucksvoll, dass sich das Konzept nahtlos in bestehende Strukturen integrieren lässt und sowohl ökologisch als auch ökonomisch überzeugt“, erklärte VDA-Geschäftsführer Andreas Rade.
Auch auf der Schiene erwies sich der Test als erfolgreich. Die beiden Auflieger konnten ohne technische Anpassungen verladen werden. Lediglich die Terminals müssen sich künftig auf die Ent- und Verkoppelung einstellen und ausreichend Rangierflächen bereithalten.

Quelle: VDA
Rechtliche Hürden im Fokus
Noch aber ist der EcoDuo in Deutschland auf Ausnahmegenehmigungen angewiesen. Damit der Regelbetrieb starten kann, soll die Verordnung über Ausnahmen von straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften für Fahrzeuge mit Überlänge angepasst werden. Das Konsortium fordert die Einführung eines neuen Fahrzeugtyps „Typ 6“, der Kombinationen bis 32 Meter zulässt. Die Nutzung soll sich auf ein klar definiertes Positivnetz konzentrieren, das vor allem Kombiterminals einbezieht.

Quelle: VDA
Signalwirkung für die Branche
Während in Spanien und Skandinavien bereits mehrere hundert EcoDuo im Einsatz sind, hängt die deutsche Zulassung nun am politischen Willen. Der TÜV Rheinland wertet die Projektdaten derzeit wissenschaftlich aus. Sollten die gesetzlichen Rahmenbedingungen angepasst werden, könnten Spediteure und Flottenmanager schon bald mit der Planung starten.
Für die Branche eröffnet der EcoDuo neue Chancen: mehr Kapazität pro Fahrt, CO₂-Reduktion und eine bessere Nutzung knapper Fahrerressourcen. Doch ohne klare Regelungen bleibt das Konzept eine Zukunftsoption. Jetzt sind Politik und Behörden am Zug, um aus dem Pilotprojekt eine reguläre Lösung zu machen.