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Foto: Krzysztof Sawko

Flottenumstellung: Österreichische Unternehmen erhalten weitere 45 Millionen Euro

Das österreichische Klimaschutzministerium unterstützt Unternehmen ein weiteres Mal bei der Fuhrparkumstellung mit dem Ziel den Anteil emissionsfreier Nutzfahrzeuge deutlich zu steigern. Die Details zum Förderprogramm.

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Das FFG-Förderprogramm „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN)“ des österreichischen Klimaschutzministeriums unterstützt Unternehmen bei der Flottenumstellung auf nicht fossil betriebene Nutzfahrzeuge (N1, N2 und N3), sowie bei der Errichtung der erforderlichen Lade- bzw. Betankungsinfrastruktur. Insgesamt stehen in der bereits vierten Ausschreibungsrunde 45 Millionen Euro zur Verfügung.

Anträge können bis zum 18. September 2024 eingereicht werden. Auch Unternehmen aus dem Ausland kommen für eine Finanzierung in Frage, wenn sie über einen Standort in Österreich verfügen.

Wer und was ist förderbar?

Gefördert werden die Kosten des wirtschaftlichen Eigentümers bei Fahrzeugförderung z.B. Betreiber der Nutzfahrzeuge und bei der Infrastrukturförderung z.B. die Infrastrukturbetreiber. Bei N1 Fahrzeugen (bis zu 3,5 Tonnen) gibt es Vorgaben zur Projektgrößen, mindestens zehn Fahrzeuge. Für schwere LKW, N2 und N3 Fahrzeuge von über 7,5 Tonnen, sind keine vorgesehen. Die Maximalprojektgröße (Fördersumme) beträgt 40 Prozent des Ausschreibungsbudgets.

Weiter heißt es, dass die Antriebsart frei wählbar ist und es keine technologischen Schwerpunkte gibt. Somit stehen sowohl batterieelektrisch-, wasserstoffbetriebene- als auch Oberleitungs- Nutzfahrzeuge miteinander im wettbewerblichen Verfahren. Zudem sind gemischte Anträge von elektro- und wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen möglich und es gibt keine Vorgaben zu Mindestanteilen.

Weitere Informationen zum Ablauf der Ausschreibung und zur Bewertung der Förderanträge finden Sie auf der Webseite von FFG. 

In den vorangegangenen Ausschreibungsrunden wurden 203 Millionen Euro Förderung für die Anschaffung von über 4.200 emissionsfreien Nutzfahrzeugen sowie die dazugehörige Ladeinfrastruktur vergeben. Zusätzlich zu den EU-Mitteln aus der Recovery and Resilience Facility (RRF) stellt das Klimaschutzministerium nationale Gelder zur Verfügung. Ziel ist es, die Fahrzeugumstellung auf emissionsfreie Nutzfahrzeuge in Österreich deutlich zu beschleunigen.

Österreichische Post rüstet gesamte LKW-Flotte auf HVO um

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung ist die Österreichische Post AG. Der Transportbereich bietet der Post das größte Potenzial zur Reduktion von CO2-Emissionen. Jährlich werden rund 4,3 Milliarden Sendungen an 4,8 Millionen Haushalte und Unternehmen in Österreich zugestellt.

Wir freuen uns, dass die Österreichische Post AG mit Unterstützung des ENIN-Programms einen weiteren großen Schritt in Richtung emissionsfreie Logistik macht. Dies ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie FFG-Förderprogramme zur Marktreife neuer Technologien beitragen können“, betont Karin Tausz, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

Durch die Umstellung von 1.000 weiteren Zustellfahrzeugen auf E-Antrieb erwartet die Post eine CO2-Einsparung von über 11.700 Tonnen in den nächsten fünf Jahren. Bis 2030 soll der letzte Verbrenner in der Zustellung auslaufen.

Deutschland: Förderung für E-Fahrzeuge

Im Zuge der Verhandlungen zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) hat die Bundesregierung beschlossen, die Förderung des Absatzes von elektrisch betriebenen Fahrzeugen, den sogenannten Umweltbonus, zu beenden. Grund für die Einstellung des Programms war das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wodurch rund 60 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds fehlten. Die Bundesregierung musste daher im Bundeshaushalt 2024 kurzfristig Einsparungen vornehmen.

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