„Das digitale Ursprungszeugnis ist für unsere Unternehmen ein echter Durchbruch“, sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). „Es macht Exportgeschäfte schneller, sicherer und einfacher – ein Meilenstein auf dem Weg zu mehr Effizienz im internationalen Handel.“
Millionenfach genutztes Pflichtdokument
Ursprungszeugnisse bestätigen das handelspolitische Herkunftsland einer Ware und sind für Zollbehörden weltweit erforderlich. Jährlich stellen die 79 IHKs in Deutschland rund eine Million dieser Nachweise aus. Bislang mussten die Dokumente trotz Online-Antrag auf Papier ausgestellt werden – nun gibt es sie volldigital als rechtsverbindliches PDF.
Die neue Variante, das digitale Ursprungszeugnis (dUZ), enthält eine digitale Unterschrift, eine eindeutige Seriennummer sowie einen QR-Code zur Online-Prüfung der Echtheit.
Vorteile für Unternehmen
Für Speditionen, Exporteure und Transportunternehmen bringt das digitale Verfahren handfeste Vorteile:
- Zeitersparnis: Dokumente können sofort elektronisch weitergeleitet werden.
- Fälschungssicherheit: Digitale Signatur und QR-Code gewährleisten höchste rechtliche Standards.
- Kosten- und Prozessentlastung: Kein Druck, kein Versand, weniger Papier.
„Mit dem digitalen Ursprungszeugnis schlagen wir ein neues Kapitel im Außenhandel auf: schneller, einfacher, fälschungssicher – und das bundesweit“, betonte Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart. Sie sprach von der „ersten vollständig digitalen Urkunde in dieser Größenordnung“ und einem „wichtigen Beitrag zum Bürokratieabbau“.
>>> Informationen und Registrierung für Unternehmen: https://euz.ihk.de/euzweb.
Bereits erfolgreich getestet
Die IHKs Koblenz und München haben das Verfahren in den vergangenen Monaten gemeinsam mit Unternehmen sowie internationalen Zollbehörden getestet. Seit 2019 war bereits eine digitale Antragstellung möglich – mit der vollständigen Umstellung entfällt nun auch der Papierzwang.
Für die Exportwirtschaft bedeutet das eine schnellere Abwicklung von Lieferketten. Gerade angesichts zunehmender Handelshemmnisse und komplexer Zollverfahren werten die IHKs die Digitalisierung als „wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland“.