Wie DSV in seinem Report berichtet, belief sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euro-Raum 2024 auf 16.406 Milliarden US-Dollar – ein Anteil von 14,74 Prozent an der Weltwirtschaft. Die Inflation in der Euro-Zone stabilisierte sich im Juli 2025 bei 2,0 Prozent – exakt auf Zielniveau der Europäischen Zentralbank (EZB). Energiepreise gingen zurück, während Preise für Lebensmittel und Industriegüter leicht anzogen.
Transportkapazität und Kosten
Der Kapazitätsindex lag mit 93,58 leicht unter dem Vorquartal, während der Dieselpreis auf 1.557,41 Euro fiel. Laut DSV signalisiert der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe mit 49,8 Punkten im Juli zwar weiterhin einen Rückgang, jedoch den langsamsten seit Juli 2022.
„Die Spotpreise sind das zweite Quartal in Folge gesunken, was auf eine schwächere, kurzfristigere Verbrauchernachfrage, insbesondere im Einzelhandel und in der Automobilindustrie, zurückzuführen ist“, so DSV. Mittel- bis langfristig könne jedoch steigende Nachfrage wieder zu höheren Frachtmengen und -raten führen.
Hinzu kommen steigende Betriebskosten: Wartungskosten für LKW legten um 2,3 Prozent zu, Löhne im Transportwesen stiegen im ersten Quartal 2025 um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Regulatorische Neuerungen
Zwei regulatorische Änderungen prägen laut DSV den Markt:
- ADR 2025: Seit dem 1. Juli 2025 ist die vollständige Einhaltung der aktualisierten Gefahrgutvorschriften verpflichtend. Fahrer müssen alle vorgeschriebenen Dokumente im Fahrzeug mitführen, auch bei Transporten begrenzter Mengen.
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- EU-Mobilitätspaket: Bis zum 18. August 2025 mussten alle im internationalen Straßengüterverkehr eingesetzten Fahrzeuge auf Smart Tachograph Version 2 mit GPS-Tracking umgerüstet werden. Ab dem 1. Juli 2026 gilt dies auch für leichte Nutzfahrzeuge über 2,5 Tonnen.
Zudem warnt DSV vor einer Zunahme von E-Mail-Betrugsfällen, die gezielt den Straßengüterverkehr in Nordeuropa betreffen.
Integration von Schenker – „Mehr als eine Fusion“
Besonderes Augenmerk legt DSV auf die Integration von Schenker. Helmut Schweighofer, CEO von DSV Road, erklärt:
„Die Integration von Schenker ist mehr als eine Fusion – es ist eine Transformation. Wir bündeln Menschen, Systeme und Strukturen, um ein einheitliches, agiles Netzwerk aufzubauen, das die Logistik vereinfacht. Mit einer gemeinsamen Denkweise und dem Ziel einer integrierten IT-Plattform reduzieren wir die Komplexität und heben gleichzeitig Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und Transparenz auf die nächste Ebene.“
Schweighofer betont, dass es darum gehe, Kunden die Geschäftsabwicklung zu erleichtern und Lieferketten reibungslos zu gestalten:
„Together, we are winning as ONE – wir vereinfachen, richten aus und beschleunigen, um unsere Kund:innen besser zu bedienen als je zuvor.“
Durch die Zusammenführung zweier Branchenführer will DSV „die Reichweite erweitern, Kapazitäten optimieren und einen neuen Maßstab für die Branche setzen“.
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Biokraftstoffe: Nachfrage steigt, Angebot wird knapp
Ein weiteres Kernthema im DSV-Update ist die Zukunft der Biokraftstoffe. Laut Bericht nimmt die Nutzung besonders in der Luftfahrt rapide zu, was das Angebot für den Straßengüterverkehr begrenzt. Bis 2030 könnte die Biomassekapazität zu 80 Prozent ausgelastet sein, wodurch die Preise steigen dürften.
„Logistikstrategien, die ausschließlich auf Biokraftstoff basieren, könnten in Zukunft vor Herausforderungen hinsichtlich Kosten und Verfügbarkeit stehen. Ein diversifizierter Energiemix kann dazu beitragen, diese Risiken zu bewältigen und gleichzeitig langfristige Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen“, heißt es bei DSV.
DSV setzt ausschließlich auf Biokraftstoffe der zweiten Generation wie HVO100, die überwiegend aus Restbiomasse gewonnen werden. Allerdings sei das verfügbare Angebot schon jetzt begrenzt.